Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein häufiges Phänomen, das viele Menstruierende in der Lutealphase ihres Menstruationszyklus erleben. Diese Phase folgt dem Eisprung und dauert bis zum Einsetzen der Menstruation. PMS kann eine Vielzahl von physischen, emotionalen und verhaltensbezogenen Symptomen umfassen. Im Folgenden erkläre ich die Hauptgründe, warum Menstruierende PMS in der Lutealphase erleben.
Hormonelle Veränderungen
- Progesteron und Östrogen:
- Nach dem Eisprung produziert der Gelbkörper (Corpus luteum) im Eierstock Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Östrogen wird ebenfalls in geringerem Maße produziert.
- Gegen Ende der Lutealphase sinken die Spiegel von Progesteron und Östrogen ab, wenn keine Schwangerschaft eintritt. Diese hormonellen Schwankungen können zu PMS-Symptomen führen.
- Serotonin-Level:
- Die Veränderungen in den Hormonen beeinflussen auch die Neurotransmitter im Gehirn, insbesondere Serotonin, das mit der Regulierung von Stimmung, Schlaf und Appetit in Verbindung steht. Niedrige Serotoninspiegel können zu depressiver Stimmung, Reizbarkeit und Heißhunger führen.
Physische Symptome von PMS
- Blähungen und Gewichtszunahme:
- Der Anstieg von Progesteron kann Wassereinlagerungen verursachen, die zu Blähungen und vorübergehender Gewichtszunahme führen.
- Brustspannen:
- Östrogen kann zu einer Zunahme des Brustgewebes führen, was Schmerzen oder Empfindlichkeit verursachen kann.
- Kopfschmerzen:
- Hormonelle Schwankungen können bei einigen Frauen Migräne oder Spannungskopfschmerzen auslösen.
- Müdigkeit:
- Der Energiehaushalt kann durch die hormonellen Veränderungen beeinträchtigt werden, was zu Müdigkeit führt.
Emotionale und Psychologische Symptome
- Stimmungsschwankungen:
- Schwankungen in den Hormon- und Serotoninspiegeln können starke emotionale Reaktionen und Stimmungsschwankungen verursachen.
- Reizbarkeit und Angst:
- Mestruierende berichten häufig über erhöhte Reizbarkeit und Ängste in dieser Phase, was auf die hormonelle und neurochemische Instabilität zurückzuführen ist.
- Depressive Verstimmungen:
- Einige Mestruierende erleben depressive Symptome oder ein Gefühl von Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Verhalten und Lebensstil
- Stress:
- Chronischer Stress kann PMS-Symptome verschlimmern, da er das Hormongleichgewicht beeinflusst und die Empfindlichkeit gegenüber hormonellen Veränderungen erhöht.
- Ernährung:
- Eine unausgewogene Ernährung, die reich an Zucker und Koffein ist, kann PMS-Symptome verstärken.
- Bewegungsmangel:
- Regelmäßige Bewegung kann helfen, PMS-Symptome zu reduzieren, indem sie die Stimmung verbessert und den Energiestoffwechsel unterstützt.
Behandlung und Linderung von PMS-Symptomen
- Ernährung:
- Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, die Symptome zu lindern. Eine Reduktion von Koffein, Alkohol und Zucker kann ebenfalls von Vorteil sein.
- Bewegung:
- Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, die Stimmung zu stabilisieren und Blähungen zu reduzieren.
- Stressmanagement:
- Techniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
Fazit
PMS in der Lutealphase ist ein häufiges Problem, das durch hormonelle Veränderungen und deren Auswirkungen auf das Gehirn und den Körper verursacht wird. Das Verständnis dieser Prozesse und die Anpassung des Lebensstils können helfen, die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern. Wenn PMS-Symptome stark beeinträchtigend sind, ist es wichtig, medizinischen Rat einzuholen, um geeignete Behandlungsoptionen zu erkunden.